Paul Dumler

Portugal

Interview mit Paul Dumler, Stipendiat 2023

Mit einem einjährigen Auslandsstipendium fördert die Alexander Spohn-Stiftung Abiturientinnen und Abiturienten der Ulmer Gymnasien sowie des Lessing-Gymnasiums Neu-Ulm, die an einer deutschen Universität studieren. Leistung und Begabung sind nicht entscheidend – vielmehr die Motivation. So ging es für den Alexander Spohn-Stipendiaten Paul Dumler im August nach Portugal. Wir sprechen mit ihm über den Start seiner unvergesslichen Auslandserfahrung.

Hallo Paul, als Stipendiat der Alexander-Spohn-Stiftung studierst Du nun an einer Universität Portugal. Wir hoffen, du bist gut in deiner neuen Wahlheimat angekommen. Verrate uns doch bitte: Wie geht es dir? Bist du gut gestartet und was waren deine ersten Eindrücke?

Paul Dumler:
Der erste Eindruck von Lissabon ist sehr schön. Ich konnte schon letztes Jahr während eines Roadtrips mit Freunden die Stadt entdecken und kenne mich dadurch schon ein bisschen aus. Meine Anreise aus Stuttgart war relativ kurz und nach einer Woche im Hostel konnte ich dann auch in mein WG Zimmer in der Innenstadt. Es ist sehr schön aus der Türe zu kommen und einfach durch die Altstadt zu gehen und neue Orte in der Stadt zu entdecken. Das Wetter in Portugal und die Nähe zum Meer runden das natürlich nochmal ab und haben mir geholfen, mich schnell an mein neues Zuhause zu gewöhnen. Die Portugiesen helfen hier auch, da eine große Mehrheit sehr freundlich und hilfsbereit ist. Heimweh ist bis jetzt noch nicht aufgekommen, das liegt auch an der Vielzahl von Deutschen, die in Lissabon leben oder hier studieren. Meine 5 Mitbewohner sind alle aus Deutschland und studieren auch an der NOVA SBE. Die Leute an der Uni und meine Mitbewohner sind alle sehr offen und haben mir schon ein paar wichtige Insights zur Uni und zu Lissabon gegeben.
Bisher konnte ich schon surfen gehen und war viel in der Stadt und am Strand. Seit dieser Woche hat die Uni offiziell mit Vorlesungen begonnen und davor gab es mehrere interessante Einführungsveranstaltungen zur Uni, aber auch zu verschiedenen Berufsgruppen im Bereich Finance und Management.

Vor genau einem Jahr hast du dich um das Stipendium beworben – heute entdeckst du intensiv die Welt. Warum hast du beschlossen, dich zu bewerben?

Paul Dumler:
Die Alexander Spohn-Stiftung hab ich damals durch meine Mum entdeckt, da sie davon in der Zeitung gelesen hat und mir den Artikel gezeigt hat. So hatte ich die Möglichkeit mich zu bewerben immer im Hinterkopf, da ich schon zu Beginn des Masterstudiums wusste, dass ich nochmal ins Ausland gehen will. Als es dann soweit war, stand die Bewerbung bei der Alexander Spohn-Stiftung für mich fest. Auf der Suche nach vergleichbaren Stipendien, ist mir schnell bewusst geworden, dass es ein so umfangreiches und passendes Stipendium nicht so häufig gibt.
Durch das Stipendium hab ich mir erhofft, meinen Master in Hohenheim mit einem Auslandssemester, an einer des besten Business Schools Europas, vervollständigen zu können.

…und somit bist du ein beeindruckendes Vorbild für viele Ulmer Abiturientinnen und Abiturienten. Was bedeutet es für dich, Stipendiat zu sein?

Paul Dumler:
Ich hab mich natürlich sehr gefreut über die Einladung zum Auswahlgespräch und als ich dann die Zusage hatte, war die Freude natürlich umso größer. Ein Grund für meine Bewerbung war die Möglichkeit an einer der besten Business Schools zu studieren, da Hohenheim leider nicht so viele Partneruniversitäten hat, wusste ich, dass als ich Freemover ins Ausland muss. Das ist bei den privaten Business Schools meistens mit hohen Studiengebühren verbunden und weil es keine Partneruniversität ist, kam Erasmus auch nicht in Frage. Das Stipendium eröffnet mir neue Möglichkeiten, die ich anders nur schwer umsetzen könnte.

Wie bist du auf deine Universität im Ausland gekommen? Und was glaubst du: Wie kannst du hier für dein Studium profitieren? Wie sehen Deine Erwartungen aus?

Paul Dumler:
Die Nova SBE genießt weltweit einen sehr guten Ruf als Business School und ist auch mehrfach ausgezeichnet. Vor allem in meinem Schwerpunktbereich Finance ist die Uni bekannt für gute Professoren und interessante Kurse. Die Motivation war mein Studium in Hohenheim zu ergänzen und die bestmögliche Ausbildung zu erhalten. In Lissabon kann ich Kurse belegen, welche in Hohenheim nicht angeboten werden und so mein Studium vervollständigen und mich optimal auf den anstehenden Berufseinstieg vorbereiten.
Ein weiterer Grund waren Empfehlungen von Freunden, die bereits in Lissabon den Master gemacht haben und natürlich die Stadt und das Wetter hier.

 

 

 

… apropos Stadt: wirst du auch Zeit zum Reisen finden?

Paul Dumler: 
Aktuell hab ich noch relativ viel Zeit, dass wird sich aber in den nächsten Wochen schnell ändern. Hier sind die Kurse ähnlich wie in der Schule aufgebaut, es gibt Anwesenheitspflicht, Mitarbeit zählt mit zur Note, viele Gruppenprojekte, Zwischenprüfungen und Abschlussprüfungen. Das heißt während dem Semester steht viel an. Ich werde mir aber natürlich trotzdem Zeit nehmen Sport zu machen und Lissabon zu entdecken, sonst würde ich noch gerne für ein paar Tage an die Algarve oder nach Madeira. Auf dem Plan steht auch nach Coimbra und die Region um Lissabon zu entdecken. Schön wär es, wenn ich hier noch ins Stadion könnte um ein Champions League Spiel zu sehen oder ein EM-Qualispiel der portugiesischen Nationalmannschaft.

Das hört sich spannend an! Was rätst du Studierenden, die derzeit an einer deutschen Universität studieren und ihr Abitur in Ulm oder am Lessing-Gymnasium Neu-Ulm absolviert haben?

Paul Dumler:
Wenn ihr vorhabt ins Ausland zu gehen, ist die Alexander Spohn-Stiftung die optimale Möglichkeit, euer Vorhaben umzusetzen. Ich würde mich schon relativ früh über die Kriterien informieren, da steht bei Fragen auch die Stiftung zur Verfügung und ist sehr hilfreich. Ansonsten findet man auf der Website auch die wichtigsten Informationen und Deadlines. Nach einer Bewerbung dauert es ein bisschen und man bekommt eine Rückmeldung und gegebenenfalls eine Einladung zu einem Auswahlgespräch in Bonn. In dem Gespräch wird die fachliche Qualifikation und die persönliche Motivation für den Auslandsaufenthalt überprüft. Dafür sitzen zwei unabhängige Professoren des Fachbereichs mit im Auswahlgespräch, dazu Christian Beine als Geschäftsführer der Stiftung und ein Mitarbeiter des DAAD. Bei mir war das Gespräch ca. 1h lang und nach 2 Wochen gab es die Rückmeldung für mich.

Warum und wann spieltest Du mit dem Gedanken, Dir finanzielle Hilfe / Unterstützung zu holen? Und wie kamst du ausgerechnet auf die Alexander-Spohn-Stiftung?

Paul Dumler:
Bei mir waren es vor allem die hohen Studiengebühren meiner Gastuniversität und die extrem gestiegenen Wohnungspreise in Lissabon. Dort sind die Mieten teils deutlich über dem Mietspiegel einer deutschen Großstadt.
Die Alexander Spohn-Stiftung habe ich über meine Mum entdeckt und dann immer im Hinterkopf behalten. Meine Chancen das Stipendium zu bekommen konnte ich schwer einschätzen, aber dadurch, dass es sich um eine sehr spezifische Förderung handelt und auf Schüler aus Ulm und Neu-Ulm abzielt, wusste ich natürlich, dass die Chancen deutlich besser sind als bei Stipendien, die in ganz Deutschland ausgeschrieben werden.
Abschließend kann ich nur sagen: bewerbt euch! Die Chance auf so einen Auslandsaufenthalt hat man nicht oft und es ist eine tolle Möglichkeit ein anderes Studiensystem, Land und Kultur kennenzulernen. Eine Bewerbung lohnt sich auf jeden Fall und ist den Aufwand wert! Gebt euch Mühe bei der Bewerbung und bereitet euch rechtzeitig vor, die Spohn-Stiftung ist sehr hilfsbereit und antwortet sehr schnell!

Vielen Dank für das Gespräch und die ehrlichen und offenen Antworten/Einblicke. Weiterhin alles Gute und viel Erfolg im Auslandsstudium! Wir hören uns bald wieder!